Don Manuel Quevedo Alemán war seiner Zeit voraus, im Jahr 1936 gründete er die Fabrik Ron Aldea in der großen kanarischen Gemeinde San Nicolás de Tolentino. Geboren in Arucas, wanderte er sehr jung nach Kuba aus und ging 1888 nach Santo Domingo, wo er an beiden Orten in der Welt der Zuckermühlen arbeitete. Nach der Rückkehr von den Antillen, arbeitete er für seinen Vater und seinem Onkel José Alemán, in der Zuckerfabrik von Bañaderos, und übernahm später die Leitung der Fabrik in der Stadt Guía (Gran Canaria), die im Jahre 1909 von dem englischen Geschäftsmann Mr. Leacock erworben wurde.

Mit seinem recht jungen Altem von 37 Jahren, war Quevedo bereits ein mehr als anerkannter Meister von Zucker und Rum. Nach vielen erfolgreichen Jahren in verschiedenen Zuckerfabriken und seinem gesammelten Wissen in der Destillierkunst von Brandy und Rum eröffnete Manuel Quevedo mit seiner Familie auf die Kanarischen Inseln seine eigene Brennerei mit dem Namen Ron Aldea. Er war einer der ersten zu der Zeit, die anstatt mit Melasse auf frischen Zuckerohrsaft setzte. Zwischen 1954 und 1956 wurde die Brennerei an das landwirtschaftliche Unternehmen Rodríguez Quintana verkauft, das eine tiefgreifende Umgestaltung der Industrie mit neuen Gebäuden, einer neuen Brennblase, Bottichen und Lagertanks durchführte, aber Quevedo als technischen Direktor behielt und die Marke Ron del Charco war geboren. Leider nur mit mäßigem Erfolg und so musste im Jahr 1960 die Brennerei schließen. Sein Sohn Don Carmelo Quevedo glaubte an die Idee seines Vaters und gründete auf La Palma die Brennerei neu und ist bis heute in der vierten Generation mit der Marke Ron Aldea sehr erfolgreich unterwegs.

Das Sortiment von Ron Aldea, für das die in vierter Generation von der Familie Quevedo betriebenen Destilerías Aldea auf der Kanarischen Insel La Palma verantwortlich zeichnen, besteht aus einer Classic Range und einer Premium Range sowie Likören. Alle Rums werden mittels Destillation in einer historischen und mit Holz befeuerten Column Still aus dem frischen Saft ausschließlich regionalen Zuckerrohrs gewonnen. Im Fall einer Reifung, die im milden Klima der Insel stattfindet, kann die Brennerei auf Fässer aus amerikanischer oder europäischer, vor allem französischer Eiche, aber auch auf ehemalige Rotweinfässer zurückgreifen. In dem heutigen Tasting stelle ich euch den dunklen Ron Aldea Dorado vor.

Beschreibung: Der Ron Aldea Dorado ist ein dunkler Rum aus La Palma, welcher aus frischem Zuckerrohr gebrannt wird. Das Zuckerohr wird ausschließlich auf den Kanarischen Inseln angebaut und macht aus diesem Rum einem echten "Made in Europe". Hierbei handelt es sich um einen Blended Rum aus einjährigen Rumsorten. Die Lagerung erfolgte in neuen Eichenfässern aus amerikanischer Weißeiche. Der Ron Aldea Dorado wird mit einem Alkoholgehalt von 38 % vol. in eine runde 0,7 l-Glasflasche abgefüllt.

Tasting: Schon beim Einschenken in das Noising-Glas aus der Ron Aldea Dorado Flasche nehme ich den Duft von Karamell und Vanille wahr. Dazu kommt das Aroma von würziger Eiche sowie frischem Zuckerrohrsaft und eine leichte und minimale Schärfe vom Rum zieht in die Nase. Insgesamt ist das Bukett vom Rum aus La Palma sehr ausgewogen und homogen. Bei meinem ersten Schluck vom Ron Aldea Dorado fällt mir seine feine Cremigkeit auf und eine zurückhaltende Schärfe findet ihren Weg zum Gaumen. Hier verbleibt sie kurzweilig und verabschiedet sich mit dem Aroma von herber Zartbitter-Schokolade. Dazu gesellt sich der Geschmack von getoastetem Eichenholz und Toffee. Dabei ist seine Süße recht zurückhaltend und der Geschmack von Vanille und roten Weintrauben macht sich im Mund breit. Das Finish ist langanhaltend und endet mit den Aromen von Bittermandel, würzigen Holz und Rosinen.

Fazit: Beim Ron Aldea Dorado handelt es sich um einen exquisiten und jungen Rum, der vielfältig vom Geschmack ist und mit seinem Aromen Reichtum überzeugen kann. Am besten genießt ihr den Rum in einem Cuba Libre. Also schön gemixt mit Coke, Limettensaft, Eiswürfeln und einer Scheibe Limette. Ich sage dann mal Prost.

Anmerkung: Ich bedanke mich bei der nachfolgenden Firma für das Produktmuster. Es fand keine Beeinflussung oder ähnliches auf das Tasting statt.

Bezugsquelle: Bottle Brands GmbH | Friedrichshafener Str. 11, 14772 Brandenburg | www.bottlebrands.de